Also das muss ich Ihnen ja nun Erzählen! Das war ja ein Ding,
nich! Stellen sich sich vor, ich bin im Urlaub gewesen! Ja, doch, klar,
ich war im Urlaub. Ob ich verreist war? Nu warten sie doch mal ab! Da
war ich nämlich auch verreist gewesen. Ich wusste ja zuerst nicht wo
hin, aber dann habe ich Leute hier am Zaun erzählen hören, in Berlin
gäbe es eine oberschöne Weide. Na, wenn das nix is? Berlin ist ja
ohnehin toll, und war ich auch noch nicht, habe ich mir gedacht, also
bin ich da hingefahren. Na, ich muss ihnen sagen! Das ist ja eine
riesige Stadt! So groß habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Hamburg
ist ja schon groß. Da war ich ja auch schon gewesen, ich kann das
beurteilen! Is ja nich weit. Nach Hamburg bin ich zuerst hingefahren.
Ich hatte den Bauern gefragt, wie ich nach Berlin komme, da hat er
gesagt, ich soll zum Bahnhof und mir da eine Fahrkarte kaufen.
Urlaubsgeld hab ich ja bekommen, das ging ja. Das Frollein da am
Schalter wusste aber nicht, wo in Berlin da die oberschöne Weide sein
soll. Auch wenn "Auskunft" da an ihrem Schalter stand. Egal. Ich habe
also dann den Zug genommen. War lämmereinfach. Und der Schaffner wollte
erst mal meine Fahrkarte gar nicht sehen, der dachte, ich gehöre
irgendwo dazu. Wohl noch nie alleinreisende Schafe gesehen. Und ob ich?
Was? Nu warten sie doch mal ab! Klar bin ich in Berlin angekommen. Am
Hauptbahnhof. Sehr schick! Viel Glas, alles neu, sagenhaft! Da bin ich
dann auch zur Auskunft, ich dacht mir ja, werden die hier besser wissen
als in Hamburg, is ja umme Ecke hier. Der wußte dann auch tatsächlich
sofort was ich meinte. Meinte, ich solle mit der S - Bahn fahren bis
schöne Weide. Die oberschöne Weide wäre dann auf der anderen Seite der
Spree. Na, ich also los. Hat auch gut geklappt. Wie klasse, dachte ich,
da gibt es eine Weide, mit eigener S - Bahn. Ich also da ausgestiegen
und habe die Weide gesucht. Und die oberschöne Weide auch. Ich hab noch
mal jemanden gefragt da, der meinte auch, ich müsse über die Spree. Da
war aber nur überall Industriegebiet. Also nee! Dann bin ich irgendwann
in einen Wald gekommen, der war ganz nett, aber doch keine Weide. Und
dann war da noch ein Park. Der war auch ganz nett, aber nee, da hab ich
mich scheniert. Von Weiden wüssten sie hier nichts, haben die Leute dort
gesagt, die ich gefragt hatte. Na, was ein Reinfall! Also ich wieder in
die S - Bahn. Dann wollte ich wenigstens in den Tiergarten. Das hört
sich ja gut an, habe ich mir gedacht, als ich davon gelesen habe. Aber -
da gab es gar keine Tiere. Nur ein paar kläffende Hunde. Und das Gras
war ganz kurz und klein getrampelt. Also auch nichts. dann hab ich mir
gedacht, kuckste dir mal die Kühe an. Welche Kühe? Na, die auf dem Kuh -
Damm. Kennt doch jeder! Da waren aber gar keine. Nur laut war es da.
Also, Berlin is ja nur Lug und Trug! Die oberschöne Weide ist
oberschweineöde, im Tiergarten sind keine Tiere und auf dem Kuh - Damm
keine Kühe. Nur den Berliner Bären, den gibt es wirklich. Den habe ich
nämlich getroffen und wir sind was trinken gegangen. Das war sehr nett.
Und Berlin eigentlich auch.
Samstag, 12. September 2015
Dienstag, 7. Juli 2015
Zur Sommerfrische
Sagen sie mal, sie als Mensch so, sie
müssen das doch wissen! - Was? - Nu lassen sie mich doch erst mal
die Frage stellen! Wie ist das eigentlich so, Camping?! - Was? - Was
ich da wissen will? - Na, macht das Spaß, ist das schwer, kann man
die Wiese auf der man campt, auch essen... - Sie waren schon lange
nicht mehr campen? - Ach, macht ihnen das keinen Spaß? - Das ist
nämlich wichtig für mich zu wissen! Ich hab nämlich bald Ferien! -
Wie? - Klar haben Schafe auch Ferien! Für was halten sie uns? Für
unkultivierte Barbaren? Und in den Ferien will ich zum Camping! Schön
an der frischen Luft, tolle Landschaft, am Besten ein Deich, oder
so... Mal was ganz anderes. - Wie? - Einen Deich habe ich hier das
ganze Jahr? Und frische Luft auch? Und tolle Landschaft? Ja doch,
aber sie fahren ja auch zum Beispiel nach Wuppertal in den Ferien,
oder München. Und finden das ganz toll, auch wenn sie aus Hamburg
kommen und Stadt eigentlich das ganze Jahr über haben. Sie fahren
nicht nach Wuppertal in den Ferien? Warum nicht? Ist es da nicht
schön? Das wissen sie nicht? Und trotzdem fahren sie nicht hin um
mal nachzuschauen? Das sei was ganz anderes? Find ich nicht. Sie, ich
stell mir das Zelten so toll vor! Da hat man dann was eigenes, … -
Nein, ich will nicht jodeln, warum? Einfach nur so? Also, da hat man
dann was eigenes, ein kleines Stück Zuhause, nur halt weit weg von
da. Ein Lagerfeuer, Marshmallows braten... Ob ich schon mal
Marshmallows gegessen habe? Nö. Aber ich stell mir das toll vor! Man
sitzt da so vor seinem Zelt am warmen Lagerfeuer, hält da den Stock
ins Feuer und nachher kann man als Nachtisch ja noch ein wenig von
der Wiese sich genehmigen.
- Sie, ich möchte auch mal wissen, ob
Wiesen anderswo auch so schmecken wie hier. Oder ob die ein anderes
Aroma haben. Ob ich – auf einem Campingplatz übernachten will?
Wieso? Warum nicht, da trifft man vielleicht auch noch andere, die
auch zelten. Dann kann man sich ein wenig unterhalten. - Was? - Dann
wird das mit der Wiese zum Nachtisch nichts? Warum? Weil die jemandem
gehört? Na, die Wiese hier am Deich gehört ja auch jemandem und
trotzdem essen wir davon. - Das ist ja auch was anderes? - Wieso? -
Die Zeltwiese ist nur zum Zelten da und zu nichts anderem? Ach? Haben
die dann auch irgendwo noch eine Speisewiese? Kaum, meinen sie? Ich
kann mir ja was zu Essen mitnehmen. Das macht ihr Menschen doch auch,
ihr habt immer Dosen dann dabei, hab ich mal gesehen. - Wie ich
vereisen will? - Na, zuerst ein Stück zu Fuß und ab Wedel dann mit
der S - Bahn. - Da kommt man nicht weit mit? Doch, ich kann doch
umsteigen. Und dann mit einem Zug weiterfahren, oder ich fahre zum
Flughafen. Wobei, ich glaube, ich fahre mit dem Zug weiter. Meinen
sie, im Sauerland sind die Wiesen sauer? Nein, meinen sie nicht? Was
würden sie mir denn empfehlen? Allgäu? Ach, sie meinen, die
verstehe ich da nicht? Aha. Lüneburger Heide sei toll? Aber
kulinarisch nicht einfach wegen der Erika? Ok... Und Weserbergland?
Das klingt nach Abenteuer, nach Kraxeln. Nicht kraxeln? Aber gute
Wiesen? Sie lernen schnell, worauf es ankommt!
Freitag, 6. März 2015
Herrschaftszeiten
Wissen Sie eigentlich was ist? - Na,
jetzt, dieses Jahr! Nein, kein Sport. Was dieses Jahr ist!? - Klar
ist dieses Jahr auch wieder Weihnachten. Das meine ich aber nicht.
Welches Jahr wir haben. 2015? Klar, weiß ich doch, ich hab ja mit
ihm angestossen. Was für ein Jahr, meine ich. Nein? Oooh, da haben
Sie aber eine gemeine Bildungslücke! Dieses Jahr ist das Jahr des
Schafes! Haben Sie noch nicht gehört? Na, Sie lesen doch sicher
Zeitung! Da steht doch so ein wichtiges Ereignis drinnen!
Aber, jetzt, wo Sie das nun wissen, da
treten Sie mir doch sicher mit ganz anderen Gefühlen gegenüber,
oder? - Wie, naja?! - Ich verlange ja jetzt nicht gleich, daß Sie
mir huldigen, aber so ein bisschen untertänig könnten Sie schon
sein. Zumindest so tun. Wieso? Na, weil Schafe dieses Jahr total
wichtig sind! Jeder wird Schafe nach ihrer Meinung fragen! Sie werden
in den höchsten Gremien sitzen! Die Kanzlerin beraten! Oder
ersetzen! - Was? Da glauben Sie nicht dran? Vielleicht wird aber auch
ein besonders kluges Schaf auserkoren und das wird dann
stellvertretend für alle, sozusagen, wird das dann die Regierung
übernehmen. Oder so eine Art König. Das sitzt dann auf einem Thron
und ihm werden abwechselnd warme und kalte Getränke gereicht. Damit
es bei Laune bleibt. Und seine Weisheit kund tut. Und milde mit dem
Land umgeht.
Sie wissen nicht zufällig ob da schon
ein Schaf gewählt wurde? - Ach, stimmt, Sie wussten ja noch gar
nichts vom Jahr des Schafes. Ich würde mich da nämlich gerne
bewerben. Das muss ein toller Job sein! Schaun Sie mal, wichtig
gucken kann ich schon!
Sonntag, 15. Februar 2015
Beim Fasching...
Na, Sie sehen aber ganz schön kaputt
aus! Waren Sie denn auch gestern abend beim Fasching in Rissen? Wieso
auch? Weil wir da gewesen sind! - Wer? - Ich mit meinen Kumpels und
dem Bauern mit der Bäuerin.- Nein, Sie waren nicht dort? Schade! -
Wie ich es fand? Suuuper! Das war die Schau! Da haben Sie nun
wirklich was verpasst! - Wie, Sie sind kein großer Fasching Feierer?
- Na, wir eigentlich auch nicht. Aber nachdem wir letztes Jahr schon
mal unterwegs waren, wollten wir in diesem Jahr nu wieder los. Der Bauer
hat dann was gefunden, in Rissen, das ist ja nicht weit, da sind wir
dann alle Mann hoch hin. Ob wir uns verkleidet haben? Na, Sie können
Fragen stellen! Natüürlich! Wir gehen ja nicht einfach so auf eine
Maskerade. Wie stellen Sie sich das vor? Das haben wir letztes Jahr
als Anfänger noch gemacht. - Als was? Wir sind als schwarze Schafe
gegangen. Da haben wir am Nachmittag schon angefangen uns zu
kostümieren. Was? Nein, davon ist nichts mehr zu sehen, ich war
heute morgen schon zum Waschen, darum bin ich so schön sauber jetzt
auch. Wir haben also gestern Nachmittag schon angefangen. Die Bäuerin
hat da ein Mittel gehabt, damit konnten wir uns alle schwarz färben.
Die hat natürlich erst mal den Kopf geschüttelt, als wir ihr
erklärt haben, wie wir gehen wollen. Aber dann hat sie gelacht,
gemeint, wir wären ihr welche und sagte, sie wüsste da was. Das war
schon lustig! Am Abend sind wir dann alle ins große Auto und nach
Rissen hin. Das war in so einem Tennisclub in der Wirtschaft, im
Saal. Der Bauer und die Bäuerin vorneweg, die sind als Arzt und
Krankenschwester gegangen und hinterher dann wir. Also wirklich, soo
schön gemacht! Da gab es auch ein Motto! Oder so was. Auf jeden Fall
war alles auf Disco gemacht! Heiß! Sowas wollte ich ja schon lange
mal. Da war denn auch jemand, der Platten aufgelegt hat. Richtig
tolle Musik!
Und wir getanzt! - Das können Sie sich nicht
vorstellen? - Wohl noch nie Schafe tanzen gesehen? - Na, da haben Sie
aber wirklich was verpasst! Ob auch andere Schafe da gewesen sind?
Nein, leider nicht. Und wenn, dann waren sie wirklich gut verkleidet.
Die meisten Leute waren ganz bunt angezogen, manche hatten sich auch
wirklich als irgendwas verkleidet. Einer als Bierfass! Nee, wirklich!
- Ob wir was getrunken haben? Nee, nur Limo. Und Wasser. Die haben
uns an der Bar gefragt, ob wir von der Kirche seien, weil wir keinen
Alkohol tränken. Ich sagte dann, das sei besser, Schafe und Alkohol
vertrügen sich nicht. Außerdem haben wir ja heute wieder Dienst! -
Was? - Jaaa, die Leute haben auch mit uns getanzt! Eine hat mich
gefragt, wo ich wohnen würde. Ich hab dann gesagt, gleich am Deich.
Die meinte, ob ich ein Elbgrundstück hätte. Naja, wenn man so
will... Is ja eigentlich das vom Chef. Der wollte dann auch
irgendwann nach Hause. Der muss ja früh raus und seine Frau kann er
auch nicht schicken, die war ja mit. - Aber ich wollte ja eigentlich
wissen, warum Sie so kaputt aussehen! - Sie sind was? - Ach, der
Paster! Da müssen Sie auch früh raus und nach den Schäfchen sehen?
Und da hatten Sie denn aber wenigstens vorher auch so eine Maskerade
bei sich in der Kirche? Nein? Sollten Sie aber! Ist echt lustig!
Dienstag, 10. Februar 2015
Wenn einer eine Reise tut...
Ich seh Ihnen ja jetzt schon eine ganze Weile zu. Telefonieren tun Sie nicht. Normale Touristen sind sie auch nicht. Sie laufen hier am Deich auf und ab und schauen dabei auf Ihr Telefon. Ach, das ist gar kein Telefon? Ein GPS? Aaaach! Dann weiß ich was sie machen! Sie Cachen Geo! Da sind Sie hier aber gaanz falsch! Da müssen Sie gaaaanz da hinten hin. Immer weiter. Wie? Das kann nicht sein? Die Koordinaten seien hier? Und das mit dem Schaf stimme auch? Bidde? In der Beschreibung steht was von einem sprechenden Schaf drin? Na ja nu! Was ist daran besonders? Sie sprechen ja schließlich auch. Wie, das ist ja auch normal? Na, hörn Sie mal! Soll ich etwa nicht normal sein? - Natürlich sprechen Schafe! - Also wirklich.
Habe ich denn Recht mit dem was Sie hier suchen? Sie suchen - ein - Hotel? Sind Sie sich wirklich sicher, daß sie Ihr Apparat da, daß der Sie nicht an der Nase herumführt? Hotel hab ich hier nämlich noch keines gesehen. Ganz sicher. - Da wohnt etwas drinnen, das reisen möchte? Nu aber ma langsam. Sie Cachen doch Geo, oder? Oder sie suchen eine Bleibe? Oder wollen Sie jemanden abholen? Ich sag Ihnen aber, mit Hotel, da sind sie hier völlig auf dem Holzweg.
Das Hotel ist eine Dose, die hier liegen soll? Also doch dies Geodings! Wo die ist? Naain! Ich hab versprochen, das nicht zu verraten! Wenn Sie unbedingt wollen, dann können wir "warm / kalt" spielen. Ok? Kalt, kalt, warm, kalt, wärmer, wärmer, noch wärmer, immer wärmer, heiß, kalt, heiß!" Jetzt beißt sie Sie gleich! Na! Na! Stop! Aah! Jetzt haben Sie sie!
Und das ist ein Hotel? Was? Das ist der Reisende? Ein Track...- Ein - Schaf? Was steht da drauf? Pellworm? Wir sind hier aber an der Elbe. Ziemlich sicher. Der kommt von Pellworm und will woanders hin? An die Ostsee? Fahren Sie denn an die Ostsee? Nein, nur nach Hamburg? Und warum nehmen sie ihn dann mit? Sie legen ihn dort wieder ab? Und die Ostsee? Wie soll er da nu hin? Laufen? Wohl kaum. Der wird dann wieder mitgenommen? Meinen Sie das klappt? Irgendwann schon? Der hats also nicht sonderlich eilig, oder? Aha...
Das ist schon ein sonderbares Spiel. Da jagen die Leute Schätzen hinterher, die nichts wert sind, tragen Dinge spazieren, die verreisen möchten, es aber nicht eilig haben? Auf die Idee sollt ich mal kommen.
Sagen Sie, macht das denn Spaß? Könnt ich mir vorstellen...
Habe ich denn Recht mit dem was Sie hier suchen? Sie suchen - ein - Hotel? Sind Sie sich wirklich sicher, daß sie Ihr Apparat da, daß der Sie nicht an der Nase herumführt? Hotel hab ich hier nämlich noch keines gesehen. Ganz sicher. - Da wohnt etwas drinnen, das reisen möchte? Nu aber ma langsam. Sie Cachen doch Geo, oder? Oder sie suchen eine Bleibe? Oder wollen Sie jemanden abholen? Ich sag Ihnen aber, mit Hotel, da sind sie hier völlig auf dem Holzweg.
Das Hotel ist eine Dose, die hier liegen soll? Also doch dies Geodings! Wo die ist? Naain! Ich hab versprochen, das nicht zu verraten! Wenn Sie unbedingt wollen, dann können wir "warm / kalt" spielen. Ok? Kalt, kalt, warm, kalt, wärmer, wärmer, noch wärmer, immer wärmer, heiß, kalt, heiß!" Jetzt beißt sie Sie gleich! Na! Na! Stop! Aah! Jetzt haben Sie sie!
Und das ist ein Hotel? Was? Das ist der Reisende? Ein Track...- Ein - Schaf? Was steht da drauf? Pellworm? Wir sind hier aber an der Elbe. Ziemlich sicher. Der kommt von Pellworm und will woanders hin? An die Ostsee? Fahren Sie denn an die Ostsee? Nein, nur nach Hamburg? Und warum nehmen sie ihn dann mit? Sie legen ihn dort wieder ab? Und die Ostsee? Wie soll er da nu hin? Laufen? Wohl kaum. Der wird dann wieder mitgenommen? Meinen Sie das klappt? Irgendwann schon? Der hats also nicht sonderlich eilig, oder? Aha...
Das ist schon ein sonderbares Spiel. Da jagen die Leute Schätzen hinterher, die nichts wert sind, tragen Dinge spazieren, die verreisen möchten, es aber nicht eilig haben? Auf die Idee sollt ich mal kommen.
Sagen Sie, macht das denn Spaß? Könnt ich mir vorstellen...
Montag, 2. Februar 2015
Schöner Wohnen
Und? Wie isses bei Ihnen so? Also, das
muss ich Ihnen nu wirklich mal erzählen! Saagenhaft! Also wirklich.
Der Bauer und ich sind neulich in der Stadt gewesen! Wie? Na, bis
Wedel sind wir mit dem Auto und dann mit der S – Bahn. Der Bauer
fährt nicht so gerne in der Stadt. Wir haben eine Tageskarte
genommen, dann ist es billiger. Wir waren ja an dieser Schule
eingeladen, da sollten wir von unserer Arbeit hier auf dem Lande und
am Deich berichten. Das is ja auch wirklich spannend! Aber – davon
will ich ja gar nicht erzählen, eigentlich. Nur soviel, ich sollte
meine Klappe halten, wenn wir in der Schule sind und ihm das Reden
überlassen, meinte der Bauer. Na schön, habe ich dann gemacht. War
ganz nett und allzu großen Blödsinn hat er auch nich erzählt da.
Aber – jetzt kommts – danach – also das muss ich Ihnen nu
wirklich erzählen – danach sind wir denn weiter in die Stadt und
haben noch was gegessen und uns etwas umgesehen! Dunnerwittstock!
Wir hatten ja Tageskarte und konnten so
einfach mit der S – Bahn weiterfahren und mit der U – Bahn. Das
ist vielleicht witzig! Eben fährt man noch an der Elbe entlang,
schaut auf die Schiffe runter und danach den Leuten ins Wohnzimmer,
und die wohnen schon auf der Etage, und dann auf einmal ist man unter
der Erde! So schnell kann das gehen! Wir waren dann an der Alster und
sind etwas rumgelaufen. Sehr schön! Und viele Leute dort. Aber keine
Schafe. Schade eigentlich.
Und dann sind wir etwas essen gegangen.
Also zuerst sind wir wieder mit der U – Bahn, nein, mit der S –
Bahn, die aber da wie eine U – Bahn fährt, nach Altona. Da sind
wir dann wieder aus der Erde gekommen. Der Bauer wusste wo es
langgehen soll, also bin ich immer hinterher. Wir sind dann über
eine breite Strasse drüber und dann eine Strasse, wo nur Leute
laufen, längs. Und dann auf einmal bleibt er stehen und sagt: „Du
leeve Chott, wat is dat grot!“ Schaut hoch, dann zu mir und meint,
wir seien da. Ich kuck auch, ein ordentlich großes Haus vor uns.
Ganz neu. Da gehen wir also rein.
Wir sind noch nicht ganz drin, da
kommt auch schon so ein Kerl mit gelbem Hemd auf uns zu und ruft:“Das
geht doch nicht! Wo wollen Sie mit dem Schaf hin?!“ Da habe ich den
erst mal gefragt, ob bei ihm die Leute erst beim Menschen anfangen
und gesagt, daß ich solche Diskrimidings gar nicht ab kann. Da hat
er aber mal blöde geguckt und hat uns durch gelassen. - Wissen Sie,
ich lasse mich noch nicht, einfach nur weil ich kein Mensch bin, so
unfreundlich abservieren! Nich, was is denn das für eine Art!? -
Also, wir da rein. Das war ein riesiges Kaufhaus. Da geht man nicht
wie sonst, wohin man will, sondern alle gehen in eine Richtung. Wir
also auch. Dann die Rolltreppe hoch und ins Restaurant. Ich hatte ja
zuerst gedacht, wir müssen uns selbst was machen, denn da waren
unten, wie wir rein sind, Küchen, aber da hat kein anderer der Leute
was gekocht, also sind wir auch dran vorbei. Das Restaurant –
riesig. Da haben wir uns erst mal einen Platz gesucht. Da hat der
Bauer zu mir gesagt, ich solle zusehen, daß ich den frei hielte, er
würde das Essen holen gehen. Das haben wir dann so gemacht.
Arbeitsteilung. Irgendwann kommt er wieder mit einem Tablett
angepustet und stellt das auf dem Tisch ab. Für mich hatte er Salat
mitgebracht, der kennt mich ja, und für sich etwas, das sah doch
sehr seltsam aus. So kleine Klüten. Mit Soße. Also, ich denk bei
sowas erst mal an was anderes. Aber gut. Und Pommes. Von denen hat er
mich mal probieren lassen. Gar nicht übel. Ich hab mir aber so ein
Restaurant irgendwie anders vorgestellt. Wissen Sie, irgendwie so –
feiner. Und es war laut da! Meine Güte. Da haben sie alle
durcheinandergeblökt. Und die Kinder geschrien, als wenn sie gleich
in den Topf sollten. Wie die Hühner, wenn die Bäuerin mit dem
Hackebeil übern Hof läuft. Sie wissen schon. Dafür konnte man
rausgucken. Das hat mir gefallen. So runter auf die Strasse schauen.
Nach dem Essen sind wir dann
weitergelaufen. Das ging ja nur in eine Richtung. Und wir hatten noch
nicht alles gesehen. Aber, das war irgendwie komisch, wir müssen uns
da verlaufen haben. Da sind wir durch die Wohnung von den Leuten
gekommen, die da arbeiten. Die wohnen da auch. Und die anderen Leute,
die mit uns da rumgelaufen sind, sind dann einfach mal bei den
Leuten, die da arbeiten, die waren ja nicht zu Hause in dem Moment,
durch die Stube gelaufen und haben in die Schränke reingeschaut und
so. Einer hat sich auch mal ins Bett rein gelegt. Das haben wir
natürlich nicht gemacht. Ich hab denn immer pikiert weg gesehen. Das
is ja büschen peinlich, nich? Der Bauer meint, die würden da in dem
Kaufhaus die Möbel verkaufen. Also, die von den Leuten, die da
wohnen. Das stelle ich mir schon nicht schön vor. Da kommt man denn
abends nach Hause und mit mal is denn das Bett wech. Dann muss man
auf dem Boden schlafen. Nicht schön sicher. Aber auch da wohnen –
nee. Wenn man beim Frühstück sitzt, laufen einem da vielleicht
schon die Besucher durch die Stube. Aber einen Kindergarten hatten
die da. Oder, wenn ich mir das überlege, meinen Sie, die haben da
auch die Kinder von den Leuten verkauft, während die auf Arbeit
waren? Nein, glauben Sie nicht? Na, ja. Irgendwann haben wir dann den
Aufzug gefunden, mit dem man zum Ausgang kommt. Und denn zurück mit
der S – Bahn, das war ja nur noch n' Happen Schiet.
Hier hatte aber keiner in der
Zwischenzeit die Möbel verkauft. Da war alles noch da. Aber, sagen
Sie mal, vielleicht war ja der Mann mit dem gelben Hemd da am Eingang
deshalb so komisch, weil er dachte, wir wollten ausgerechnet seine
Möbel kaufen? - Meinen Sie nicht?
Montag, 12. Januar 2015
Schatzgräber
Naaa? Kann ich Ihnen helfen? Sie suchen
doch etwas, oder? Haben Sie was verloren? Haben Sie nicht? Es geht um
einen Schatz? Ooh, das ist aber interessant!! Da kann ich Ihnen doch
bestimmt helfen! Ach, den wollen Sie erst verstecken und suchen nun
ein Versteck dafür? Herzlichen Glückwunsch, da sind Sie hier genau
richtig! Sehen Sie sich um! Bestes Weideland, saftige Wiesen, ein
schöner grüner Deich! Weit und breit niemand! Ich kann schweigen wie ein Grab! Was wollen
Sie mehr! Wir machen dann halbe/ halbe. Oder? Wie, der ist nichts
wert? Sie wollen einen Schatz verstecken, der nichts wert ist? -
Warum? - Haben Sie nicht diese ganzen Piratenromane gelesen? Doch,
als Sie klein waren? Und? Haben Sie so gar nichts davon behalten?
Meinen Sie, Störtebecker hat irgendwo einen Schatz versenkt, der
nichts wert ist? Wohl nicht. Sie machen eine moderne Schatzsuche? Und
da ist der Schatz dann nichts mehr wert? Was ist das denn!? Es liegen
tausende Schätze rum, die nichts wert sind? Nee. Und die werden von
ebenfalls tausenden Schatzsuchern weltweit gesucht? Nee! Und sowas
wollen Sie hier vergraben? Wie, nicht vergraben? Den legen Sie hier
ab? Der hat einen Magneten und haftet an Metall? Oder ist eine Dose, die unter einem Stein liegt? Und Sie tragen die
Koordinaten in ein Gerät ein? So eine Art elektronische Schatzkarte?
Mit GPS? Geo – was? Cache? Ach!
Hören Sie mal! Haben Sie denn schon
mal einen richtigen Schatz gefunden? Also einen, der auch was wert
ist? Nein? Oh. Also ich würde gerne mal einen Schatz finden, der
auch was wert ist. Das wäre doch fein! Dann wäre ich das reichste
Schaf hier auf dem Deich! Ich könnte mir alles kaufen! Meine Güte! Den
würde ich dann aber in kein GPS eintragen, damit ihn andere auch
finden...
Freitag, 2. Januar 2015
angestossen
Naa? Nu is die Knallerei ja wieder so
ziemlich vorbei, nich? War ja auch ganz schön laut. Aber schön war
das Feuerwerk ja trotzdem! Ich kann das ja immer gut sehen, oben vom
Deich. Man müsste mal auf den Leuchtturm steigen dürfen, von da hat
man sicher noch einen viel besseren Blick. Ich kann ja hier links
Hamburg sehen und auf der anderen Seite das Alte Land. Und die
Harburger Berge. Da war ja mächtig was los.
Bitte? Ob ich was? Ach, ob ich einen
guten Jahreswechsel hatte? Jaa! Sehr gut sogar! Ich habe auch mit dem
neuen Jahr angestossen. Sie auch? Sie haben auf das neue Jahr
angestossen? Ich mit! Wo haben Sie es denn getroffen? Gar nicht? Dann
haben Sie es also in Abwesenheit gefeiert.
Am Silvesterabend kam es ja hier über
die Weide und hat kurz bei mir Halt gemacht. Da haben wir ein wenig
geklönt und dann miteinander angestossen. Dann ist es weiter, hier
über den Deich und über die Elbe. - Wie? - Natürlich habe ich es
gesehen. Es hat hier vor mir im Gras gesessen. - Ob ich viel
getrunken habe? - Was meinen Sie? Alkohol? Neein! Wie kommen Sie denn
darauf? Nur das eine Gläschen. Und Sie? - Ach, Sie haben mehr
getrunken? - Dann haben Sie es vielleicht deshalb verpasst? Oder gar
nicht gesehen, als es bei Ihnen war? Sie meinen, das wäre Ihnen
aufgefallen? - Naja, wenn Sie meinen...
Nein, das kommt nicht noch mal vorbei.
Das gibt’s ja nur einmal. Nächstes Mal kommt ein neues. Dann
können Sie ja auch mal vorbeischauen, vielleicht können wir dann ja
gemeinsam anstossen!
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