Donnerstag, 16. April 2020

Auf Abstand

Na, Sie trauen sich aber was! Wie? Ja, Sie. Laufen hier so ohne Maske rum. Respekt. Und Gummihandschuhe haben Sie auch nicht an. Wobei, da bin ich ja froh, denn die liegen zusammen mit den Masken nachher ja eh am Deich rum. Wer die wegräumt? Gute Frage, nächste Frage. Was das für ein Schild ist? Jaa, das hat der Bauer aufgestellt. Damit wir uns nicht anstecken können. Das geht zwar glaube ich sowieso nicht, aber Sicher ist Sicher! Und das Flatterband und die Laternen sind auch vom Bauern. Damit klar ist, wo die zwei Meter zu Ende sind. Auch bei Nacht und Nebel. 
Eigentlich blöd. Denn, ich sitze viel lieber am Zaun, als hier von weit weg mit Ihnen zu reden. Viel ist ja ohnehin nicht los hier im Moment. 
Sie sind wohl aus Hamburg, nicht? Woher ich das weiß? Weil Sie sich andauernd umschauen. Keine Bange, ich verrat Sie nicht! Ich sach denn, wir kennen uns, Sie wohnen hier um die Ecke. Auch wenn wir uns erst fünf Minuten kennen. Muß der Udel aber nich wissen. Ob der oft kommt? Och, den hab ich schon ein paar Mal gesehen, mit seiner Kelle. Hat Radfahrer und Spaziergänger angehalten. Und zurückgeschickt. Ich hoffe mal, daß die alle auch dahin zurück wollten. Nicht, daß da welche bei waren, die eigentlich in die andere Richtung gehört haben. Wissen Sie, was ich meine? Naja.
Aber eigentlich auch mal ganz lehrreich. Was? Na, mit dem, daß Sie nicht draußen rumlaufen sollen. Ich weiß, Spazieren gehen ist erlaubt und einkaufen auch. Aber nicht über die Grenze. Und Laden is hier auch keiner. Nun merken Sie mal, wie das ist, eingesperrt zu sein. Wie das mir so geht. Ich kann hier auch den ganzen Tag nich wech. Auch wenn ich mal zum Grünhöker wollen würde. Is nich. Oder Zeitung kaufen. Auch nich. Die hab ich sonst immer von den Touristen. Für Sie is das ja noch alles ganz milde. Und auch nicht für immer. Ich darf manchmal mit dem Bauern raus. Aber sonst bin ich hier. Oder im Stall. Nur wenn Urlaub ist, dann darf ich mal raus. Aber das gibt es ja im Moment auch nicht. Da gleicht es sich bei uns wieder. Denken Sie mal drüber nach. Wenn Sie heute abend wieder in der Stube sitzen.

Freitag, 27. April 2018

Winzerleben

Hey Sie! Nun warten Sie doch mal! Genau Sie! Sagen Sie mal, trinken Sie gerne Wein? Ja? Klasse! Warum ich das wissen will? Ich führe eine Strichliste. Wozu? Das ist alles natürlich streng anonym! Da können Sie mir vertrauen! Ich führe eine Strichliste, wer von den Leuten, die hier so vorbeikommen, gerne Wein trinkt. Das ist Marktforschung. Was? Jawohl, Marktforschung. Ich habe nämlich gehört, daß in Süddeutschland, in so einem Weinhessen, da helfen Schafe beim Weinbau. Was? Schafe helfen da beim Weinbau. Das muss so ein bekanntes Land sein, wo Wein hergestellt wird. Die haben da so Weinberge und Wein und so. Und die machen da Wein, also den, den man trinken kann. Ob ich Wein trinke? Nein, das habe ich noch nicht. Das stelle ich mir aber toll vor. Das ist bestimmt total süß und lecker. So wie Zitronenbrause. Sonst würde das ja keiner trinken. 
Und da bei diesem Weinbau, da helfen Schafe mit. Die arbeiten da. Das ist doch toll, oder? Schafe sind sowieso die geborenen Weinexperten. Da kann man sich ganz auf uns verlassen. Wir haben da richtig Ahnung von. All diese ganzen Sorten, Riesling, Grauer Burgunder, Schwarzer Afghane... 
Sie sehen schon, ich kenne mich aus. 
Was das jetzt mit der Marktforschung zu tun hat? Na, da kommen Sie jetzt nicht selbst drauf? Wo Sie die ganzen Fakten in der Hand haben? Na, wir wollen den Bauern überzeugen, daß wir das hier auch machen wollen. Jetzt haben wir hier im Norden nicht so viele Berge. Da drüben in Harburg, die haben so was, das ist aber zu weit weg. Nee, hier muss das auch gehen. Und schauen Sie mal hinter mich. Was sehen Sie da? Richtig, den Deich. Das ist hier der höchste Berg weit und breit. Und wir wohnen hier. Wir bringen also schon mal die notwendige Ortskenntnis mit. Das ist wichtig. Was? Sehen Sie, sagen Sie auch. Jetzt stellen Sie sich mal vor, wie das klingt! Elbdeich Weststseite. Oder Hetlinger Deichlammtropfen. Oder Wedler - Wedel ist bekannter - Wedler Deichkrone, Extratrocken. Das wär doch auch was für Sie! Ich mache dann für Sie hier auch einen Strich. Gut. 
Warum unser Bauer nicht schon lange selbst auf die Idee gekommen ist? Ich glaube, der trinkt lieber Tee.

Dienstag, 9. Februar 2016

Plötzlicher Reichtum

Was? Ob ich..? Neein! Ich kann sehr gut sehen! Wieso, wenn gar keine Sonne scheint...? Ach, die Sonnenbrille! Na, das haben doch alle in den besseren Kreisen. Wie? Was? Natürlich! Natürlich gehöre ich zu den besseren Kreisen dazu. Als Unternehmer! Na, und ob!
Wolln sie nich mal wissen wie spät das ist? Nee? Na gut.
Wissen sie, is ja eigentlich doch schade das. Na, das sie nun wech is. Na, die „Indian Ocean“. Das große grüne Schiff aus dem Fernsehen, das hier nicht weitergekommen ist, weil es keine Räder hat. Wieso? Na, nun kommen ja nich mehr so viele. Was? - Leute! Leute kommen nich mehr so viele. Die gucken wollen. Nur noch ein paar, die sehen wollen wo es gelegen hat. Vielleicht lasse ich ein paar Postkarten noch mal machen. Vorher, nachher.
Natürlich sind die Leute zu uns gekommen und haben gucken wollen. Wir haben hier ja die besten Plätze! Und wir haben die Gunst der Stunde zu nutzen gewusst! Einen exklusiven Launschbereich haben wir eingerichtet. Mit Ketering. Für zwei Euro sind sie dabei! Nachts kostet es natürlich mehr. Für Gruppen gibt es Ermäßigung. Die bekommen eine kostenlose Führung von mir. Wo? Na, hier am Deich! Das meiste haben wir aber über Mööhtschendeising gemacht. Hätt ich auch nicht gedacht. Deichschaflikör und Woll- Cocktail on se Rocks. Und Bilder vom Deichlamm. Selbst gemalt! Jaa! Vom Deichlamm natürlich!
Und – das haben sie doch sicher auch schon gesehen, da machte uns jemand drauf aufmerksam, der hat danach gefragt – Kinderschminken! Am Wochenende hat das richtig gebrummt hier. Aber die Fernseh- und Zeitungsleute, die haben am meisten eingebracht. Die haben sehr gut bezahlt und dann auch noch ordentlich konsudingst. Also getrunken. Doch, ich bin sehr zufrieden. Von mir aus könnte jetzt öfter mal so ein Schiff kommen. Vielleicht sollen wir Wegweiser aufbauen. Für die Schiffe.
Wollen sie auch mal schauen, kost nur zwei Euro. Nee? Oder wollen sie nicht doch wissen wie spät das ist? Schade, dann hätte ich ihnen meine goldene Uhr mal zeigen können.

Samstag, 12. September 2015

Reisen bildet

Also das muss ich Ihnen ja nun Erzählen! Das war ja ein Ding, nich! Stellen sich sich vor, ich bin im Urlaub gewesen! Ja, doch, klar, ich war im Urlaub. Ob ich verreist war? Nu warten sie doch mal ab! Da war ich nämlich auch verreist gewesen. Ich wusste ja zuerst nicht wo hin, aber dann habe ich Leute hier am Zaun erzählen hören, in Berlin gäbe es eine oberschöne Weide. Na, wenn das nix is? Berlin ist ja ohnehin toll, und war ich auch noch nicht, habe ich mir gedacht, also bin ich da hingefahren. Na, ich muss ihnen sagen! Das ist ja eine riesige Stadt! So groß habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Hamburg ist ja schon groß. Da war ich ja auch schon gewesen, ich kann das beurteilen! Is ja nich weit. Nach Hamburg bin ich zuerst hingefahren. Ich hatte den Bauern gefragt, wie ich nach Berlin komme, da hat er gesagt, ich soll zum Bahnhof und mir da eine Fahrkarte kaufen. Urlaubsgeld hab ich ja bekommen, das ging ja. Das Frollein da am Schalter wusste aber nicht, wo in Berlin da die oberschöne Weide sein soll. Auch wenn "Auskunft" da an ihrem Schalter stand. Egal. Ich habe also dann den Zug genommen. War lämmereinfach. Und der Schaffner wollte erst mal meine Fahrkarte gar nicht sehen, der dachte, ich gehöre irgendwo dazu. Wohl noch nie alleinreisende Schafe gesehen. Und ob ich? Was? Nu warten sie doch mal ab! Klar bin ich in Berlin angekommen. Am Hauptbahnhof. Sehr schick! Viel Glas, alles neu, sagenhaft! Da bin ich dann auch zur Auskunft, ich dacht mir ja, werden die hier besser wissen als in Hamburg, is ja umme Ecke hier. Der wußte dann auch tatsächlich sofort was ich meinte. Meinte, ich solle mit der S - Bahn fahren bis schöne Weide. Die oberschöne Weide wäre dann auf der anderen Seite der Spree. Na, ich also los. Hat auch gut geklappt. Wie klasse, dachte ich, da gibt es eine Weide, mit eigener S - Bahn. Ich also da ausgestiegen und habe die Weide gesucht. Und die oberschöne Weide auch. Ich hab noch mal jemanden gefragt da, der meinte auch, ich müsse über die Spree. Da war aber nur überall Industriegebiet. Also nee! Dann bin ich irgendwann in einen Wald gekommen, der war ganz nett, aber doch keine Weide. Und dann war da noch ein Park. Der war auch ganz nett, aber nee, da hab ich mich scheniert. Von Weiden wüssten sie hier nichts, haben die Leute dort gesagt, die ich gefragt hatte. Na, was ein Reinfall! Also ich wieder in die S - Bahn. Dann wollte ich wenigstens in den Tiergarten. Das hört sich ja gut an, habe ich mir gedacht, als ich davon gelesen habe. Aber - da gab es gar keine Tiere. Nur ein paar kläffende Hunde. Und das Gras war ganz kurz und klein getrampelt. Also auch nichts. dann hab ich mir gedacht, kuckste dir mal die Kühe an. Welche Kühe? Na, die auf dem Kuh - Damm. Kennt doch jeder! Da waren aber gar keine. Nur laut war es da. Also, Berlin is ja nur Lug und Trug! Die oberschöne Weide ist oberschweineöde, im Tiergarten sind keine Tiere und auf dem Kuh - Damm keine Kühe. Nur den Berliner Bären, den gibt es wirklich. Den habe ich nämlich getroffen und wir sind was trinken gegangen. Das war sehr nett. Und Berlin eigentlich auch.

Dienstag, 7. Juli 2015

Zur Sommerfrische

Sagen sie mal, sie als Mensch so, sie müssen das doch wissen! - Was? - Nu lassen sie mich doch erst mal die Frage stellen! Wie ist das eigentlich so, Camping?! - Was? - Was ich da wissen will? - Na, macht das Spaß, ist das schwer, kann man die Wiese auf der man campt, auch essen... - Sie waren schon lange nicht mehr campen? - Ach, macht ihnen das keinen Spaß? - Das ist nämlich wichtig für mich zu wissen! Ich hab nämlich bald Ferien! - Wie? - Klar haben Schafe auch Ferien! Für was halten sie uns? Für unkultivierte Barbaren? Und in den Ferien will ich zum Camping! Schön an der frischen Luft, tolle Landschaft, am Besten ein Deich, oder so... Mal was ganz anderes. - Wie? - Einen Deich habe ich hier das ganze Jahr? Und frische Luft auch? Und tolle Landschaft? Ja doch, aber sie fahren ja auch zum Beispiel nach Wuppertal in den Ferien, oder München. Und finden das ganz toll, auch wenn sie aus Hamburg kommen und Stadt eigentlich das ganze Jahr über haben. Sie fahren nicht nach Wuppertal in den Ferien? Warum nicht? Ist es da nicht schön? Das wissen sie nicht? Und trotzdem fahren sie nicht hin um mal nachzuschauen? Das sei was ganz anderes? Find ich nicht. Sie, ich stell mir das Zelten so toll vor! Da hat man dann was eigenes, … - Nein, ich will nicht jodeln, warum? Einfach nur so? Also, da hat man dann was eigenes, ein kleines Stück Zuhause, nur halt weit weg von da. Ein Lagerfeuer, Marshmallows braten... Ob ich schon mal Marshmallows gegessen habe? Nö. Aber ich stell mir das toll vor! Man sitzt da so vor seinem Zelt am warmen Lagerfeuer, hält da den Stock ins Feuer und nachher kann man als Nachtisch ja noch ein wenig von der Wiese sich genehmigen.

- Sie, ich möchte auch mal wissen, ob Wiesen anderswo auch so schmecken wie hier. Oder ob die ein anderes Aroma haben. Ob ich – auf einem Campingplatz übernachten will? Wieso? Warum nicht, da trifft man vielleicht auch noch andere, die auch zelten. Dann kann man sich ein wenig unterhalten. - Was? - Dann wird das mit der Wiese zum Nachtisch nichts? Warum? Weil die jemandem gehört? Na, die Wiese hier am Deich gehört ja auch jemandem und trotzdem essen wir davon. - Das ist ja auch was anderes? - Wieso? - Die Zeltwiese ist nur zum Zelten da und zu nichts anderem? Ach? Haben die dann auch irgendwo noch eine Speisewiese? Kaum, meinen sie? Ich kann mir ja was zu Essen mitnehmen. Das macht ihr Menschen doch auch, ihr habt immer Dosen dann dabei, hab ich mal gesehen. - Wie ich vereisen will? - Na, zuerst ein Stück zu Fuß und ab Wedel dann mit der S - Bahn. - Da kommt man nicht weit mit? Doch, ich kann doch umsteigen. Und dann mit einem Zug weiterfahren, oder ich fahre zum Flughafen. Wobei, ich glaube, ich fahre mit dem Zug weiter. Meinen sie, im Sauerland sind die Wiesen sauer? Nein, meinen sie nicht? Was würden sie mir denn empfehlen? Allgäu? Ach, sie meinen, die verstehe ich da nicht? Aha. Lüneburger Heide sei toll? Aber kulinarisch nicht einfach wegen der Erika? Ok... Und Weserbergland? Das klingt nach Abenteuer, nach Kraxeln. Nicht kraxeln? Aber gute Wiesen? Sie lernen schnell, worauf es ankommt!

Freitag, 6. März 2015

Herrschaftszeiten

Wissen Sie eigentlich was ist? - Na, jetzt, dieses Jahr! Nein, kein Sport. Was dieses Jahr ist!? - Klar ist dieses Jahr auch wieder Weihnachten. Das meine ich aber nicht. Welches Jahr wir haben. 2015? Klar, weiß ich doch, ich hab ja mit ihm angestossen. Was für ein Jahr, meine ich. Nein? Oooh, da haben Sie aber eine gemeine Bildungslücke! Dieses Jahr ist das Jahr des Schafes! Haben Sie noch nicht gehört? Na, Sie lesen doch sicher Zeitung! Da steht doch so ein wichtiges Ereignis drinnen!
Aber, jetzt, wo Sie das nun wissen, da treten Sie mir doch sicher mit ganz anderen Gefühlen gegenüber, oder? - Wie, naja?! - Ich verlange ja jetzt nicht gleich, daß Sie mir huldigen, aber so ein bisschen untertänig könnten Sie schon sein. Zumindest so tun. Wieso? Na, weil Schafe dieses Jahr total wichtig sind! Jeder wird Schafe nach ihrer Meinung fragen! Sie werden in den höchsten Gremien sitzen! Die Kanzlerin beraten! Oder ersetzen! - Was? Da glauben Sie nicht dran? Vielleicht wird aber auch ein besonders kluges Schaf auserkoren und das wird dann stellvertretend für alle, sozusagen, wird das dann die Regierung übernehmen. Oder so eine Art König. Das sitzt dann auf einem Thron und ihm werden abwechselnd warme und kalte Getränke gereicht. Damit es bei Laune bleibt. Und seine Weisheit kund tut. Und milde mit dem Land umgeht.
Sie wissen nicht zufällig ob da schon ein Schaf gewählt wurde? - Ach, stimmt, Sie wussten ja noch gar nichts vom Jahr des Schafes. Ich würde mich da nämlich gerne bewerben. Das muss ein toller Job sein! Schaun Sie mal, wichtig gucken kann ich schon!

Sonntag, 15. Februar 2015

Beim Fasching...

Na, Sie sehen aber ganz schön kaputt aus! Waren Sie denn auch gestern abend beim Fasching in Rissen? Wieso auch? Weil wir da gewesen sind! - Wer? - Ich mit meinen Kumpels und dem Bauern mit der Bäuerin.- Nein, Sie waren nicht dort? Schade! - Wie ich es fand? Suuuper! Das war die Schau! Da haben Sie nun wirklich was verpasst! - Wie, Sie sind kein großer Fasching Feierer? - Na, wir eigentlich auch nicht. Aber nachdem wir letztes Jahr schon mal unterwegs waren, wollten wir in diesem Jahr nu wieder los. Der Bauer hat dann was gefunden, in Rissen, das ist ja nicht weit, da sind wir dann alle Mann hoch hin. Ob wir uns verkleidet haben? Na, Sie können Fragen stellen! Natüürlich! Wir gehen ja nicht einfach so auf eine Maskerade. Wie stellen Sie sich das vor? Das haben wir letztes Jahr als Anfänger noch gemacht. - Als was? Wir sind als schwarze Schafe gegangen. Da haben wir am Nachmittag schon angefangen uns zu kostümieren. Was? Nein, davon ist nichts mehr zu sehen, ich war heute morgen schon zum Waschen, darum bin ich so schön sauber jetzt auch. Wir haben also gestern Nachmittag schon angefangen. Die Bäuerin hat da ein Mittel gehabt, damit konnten wir uns alle schwarz färben. Die hat natürlich erst mal den Kopf geschüttelt, als wir ihr erklärt haben, wie wir gehen wollen. Aber dann hat sie gelacht, gemeint, wir wären ihr welche und sagte, sie wüsste da was. Das war schon lustig! Am Abend sind wir dann alle ins große Auto und nach Rissen hin. Das war in so einem Tennisclub in der Wirtschaft, im Saal. Der Bauer und die Bäuerin vorneweg, die sind als Arzt und Krankenschwester gegangen und hinterher dann wir. Also wirklich, soo schön gemacht! Da gab es auch ein Motto! Oder so was. Auf jeden Fall war alles auf Disco gemacht! Heiß! Sowas wollte ich ja schon lange mal. Da war denn auch jemand, der Platten aufgelegt hat. Richtig tolle Musik! 
Und wir getanzt! - Das können Sie sich nicht vorstellen? - Wohl noch nie Schafe tanzen gesehen? - Na, da haben Sie aber wirklich was verpasst! Ob auch andere Schafe da gewesen sind? Nein, leider nicht. Und wenn, dann waren sie wirklich gut verkleidet. Die meisten Leute waren ganz bunt angezogen, manche hatten sich auch wirklich als irgendwas verkleidet. Einer als Bierfass! Nee, wirklich! - Ob wir was getrunken haben? Nee, nur Limo. Und Wasser. Die haben uns an der Bar gefragt, ob wir von der Kirche seien, weil wir keinen Alkohol tränken. Ich sagte dann, das sei besser, Schafe und Alkohol vertrügen sich nicht. Außerdem haben wir ja heute wieder Dienst! - Was? - Jaaa, die Leute haben auch mit uns getanzt! Eine hat mich gefragt, wo ich wohnen würde. Ich hab dann gesagt, gleich am Deich. Die meinte, ob ich ein Elbgrundstück hätte. Naja, wenn man so will... Is ja eigentlich das vom Chef. Der wollte dann auch irgendwann nach Hause. Der muss ja früh raus und seine Frau kann er auch nicht schicken, die war ja mit. - Aber ich wollte ja eigentlich wissen, warum Sie so kaputt aussehen! - Sie sind was? - Ach, der Paster! Da müssen Sie auch früh raus und nach den Schäfchen sehen? Und da hatten Sie denn aber wenigstens vorher auch so eine Maskerade bei sich in der Kirche? Nein? Sollten Sie aber! Ist echt lustig!